Naturperlen
Naturperlen formen sich mehr oder weniger zufällig, wenn ein Fremdkörper im Gewebe einer Auster oder anderer Weichtiere eingeschlossen wird. Als Reaktion auf die Reizung sondert die Muschel Perlmutt ab, eine Mischung aus Kalziumkarbonat und organischen Substanzen, die sich allmählich in Schichten um den Fremdkörper legen. Im Verlauf mehrerer Jahre formen diese Perlmuttschichten die Perle.
Größe, Form und Farbe der Perle werden durch verschiedene Faktoren bestimmt. Dazu gehört sowohl die Größe und Form des eingedrungenen Fremdkörpers, die geografische Region, in der die Muschel lebt, oder auch, ob die Muschel im Süß- oder Salzwasser wächst.
Naturperlen, die einen Handelswert darstellen oder genügend Attraktivität aufweisen, sind extrem selten. Seit dem frühen 20.Jahrhundert haben statt dessen die Zuchtperlen die Stelle der Naturperlen als häufigste und verfügbare Perle eingenommen.
Zuchtperlen sind auch "echte" Perlen, die genau wie die Naturperle organisch in einer Auster heranwachsen. Der Unterschied ist, dass im Falle der Zuchtperle ein Perlenfarmer absichtlich das Wachstum einer Perle in der Muschel anregt. Dazu implantiert er einen Kern. Auf diese Weise bleiben Entstehung und Entdeckung der Perle nicht länger dem Zufall überlassen.
Hauptsächlich finden sich Naturperlen in antikem Perlenschmuck aus Privatverkäufen oder Auktionen. Es handelt sich also mehr um lange existierende Perlen, als um neue. Dennoch werden einige entdeckte Naturperlen-Kolonien mehr und mehr abgeerntet, unter anderem die Kolonien im persischen Golf und die Süßwasser-Naturperlenkolonien in den Vereinigten Staaten.